Selbstverursachte Pannen sorgten vor Spielbeginn auf unserer Seite für unnötigen Nervenkitzel und Nervosität. Dabei konnten wir, verstärkt durch unsere französischen Spieler GM Fabien Libiszewski und GM Thal Abergel, eigentlich gelassen in das Match gehen, in dem ein 4:4 für den Klassenerhalt in der Verbandsliga genügen würde. Die Pforzheimer waren aufgrund unserer starken Aufstellung offenbar konsterniert, sie gaben bereitwillig mehrere Partien remis.
Sollte man nicht unausgekämpfte Stellungen weiterspielen, wenn man als Gastgeber durch ein Sieg in der letzten Runde die Klasse halten kann? Vielleicht spielte auch der Umstand eine Rolle, dass wir durch Michael Müller einen frühen Sieg verbuchen konnten, der nach einer strategischen Fehlentscheidung seines Gegners und einem folgenden Angriff auf den in der Mitte verbliebenen König zustande kam.
Dann kam das erste der genannten Remisen durch Stefan Spiegel, der in der Schlussstellung dank leichter Initiative und schwarzfeldriger Vorteile gegenüber einer Bauernschwäche auf seiner Seite leichte Vorteile hatte. Es folgten weitere Remisen deutlich vor der Zeitkontrolle durch Detlev Birnbaum, der zu dem Zeitpunkt ein etwas besseres Endspiel hatte, und Torsten Bitsch, der seine Weisspartie auf Sicherheit anlegend nie in Schwierigkeiten geriet.
Der Sieg von Fabien resultierte aus einer Partie, in der er mit Schwarz früh die Initiative an sich riss, den Gegner mit vorgeschobenen f- und e-Bauern in die Defensive drückte und dann die größere Aktivität seiner Figuren zur Geltung brachte. Da wir nunmehr 3,5 Punkte auf dem Konto hatten, bot Thal in wohl vorteilhafter Stellung Remis, was trotz der erkennbaren Gegenchancen seines Gegners von diesem akzeptiert wurde. Damit war der Drops gelutscht.
Die beiden folgenden Niederlagen von Stefan & Stefan waren vermeidbar und verschmerzbar. Stefan Schmidt hatte seine etwas bessere Stellung durch ein unnötig riskantes Figurenoper überzogen, was sein Gegner in der Folge nachweisen konnte. Stefan Martin verlor durch Fehler in der Zeitnot.
In der Schlusstabelle belegt Viernheim II mit 9:9 Punkten Platz 5 in der Verbandsliga Nord, der vierthöchsten deutschen Spielklasse.