Der Schachclub Viernheim feiert in der 2.Bundesliga Süd seinen dritten Sieg in Folge. Die Viernheimer Spieler gewannen in Untergrombach mit 6,5:1,5 und gaben dabei nur drei Remisen ab. Durch den klaren und niemals gefährdeten Sieg sind die Südhessen nun bereits auf den vierten Tabellenplatz geklettert und erwarten in zwei Wochen (Heimspiel am Sonntag 19.02.2017) das Team des Liganeulings aus Schwarzenbach.
Spieler und Betreuer verfolgen die kritische Phase der Partie von IM Günther Beikert (rechts am Brett)
Der Wettkampf begann für die nominell favorisierte Viernheimer Mannschaft mit zwei wichtigen Schwarzsiegen. IM Günther Beikert (Brett 4) ließ sich schon in der frühen Eröffnungsphase auf eine sehr zweischneidige Stellung ein, die bei bestem Spiel wohl leicht vorteilhaft für seinen Gegner gewesen wären. In einer praktischen Partie war es nach Günthers doppeltem Materialoper aber schwierig, die Stellung zu verteidigen, und trotz eines zeitweisen Mehrturms war der weiße König am Ende schutzlos gegen den schwarzen Angriff.
Auch GM Sergey Fedorchuk an Brett 2 reagierte auf die von seinem Gegner gewählte Nebenvariante in einem unorthodoxen Eröffnungssystem mit sowohl taktisch als auch positionell präzisem Spiel. Sergey konnte sich dadurch einen schrittweise zunehmenden Vorteil erarbeiten und die Partie mit einem abschließenden Konter entscheiden.
IM Andreas Mandel (Brett 7) hatte seine Partie immer unter Kontrolle, konnte mit Weiß aber auch keinen echten Vorteil herausarbeiten. Nach einer befreienden Stellungsöffnung seines Gegner einigte man sich daher auf Remis. Und auch GM Fabien Libiszewski an Brett 5 mußte sich in ein Remis durch Dauerschach fügen, nachdem er zunächst mit einer hochaktuellen aber auch riskanten Eröffnungsvariante für den geopferten Bauern nicht mehr als (ausreichende) Kompensationen erzielen konnte.
Den schon beruhigenden Zwischenstand von 3:1 für den Schachclub Viernheim konnte FM Michael Müller an Brett 8 mit seinem Sieg auf 4:1 ausbauen. Bei den beiderseitigen Bauernvormärschen auf die gegnerische Königsstellung hatte Michael die überzeugenderen Mittel auf seiner Seite und konnte den weißen König mit einem schönen Opfer in die ungeschützte Freiheit zwingen, wonach der Widerstand bald gebrochen war. Etwas später stellte GM Sebastien Maze (Brett 3) mit seinem Sieg in einer starken Positionspartie und dem daraus resultierenden 5:1-Zwischenstand den Viernheimer Sieg endgültig sicher, und auch GM Yuriy Kryvoruchko am Spitzenbrett konnte kurz danach einen sicheren vollen Punkt für die Südhessen einfahren.
Für den Wettkampf nicht mehr entscheidend, dafür nervenaufreibend war die abschließende Partie von IM Maximilian Meinhardt, der sich dank guter Vorbereitung und Eröffnungskenntnis nicht nur einen erheblichen Zeitvorteil erarbeiten konnte, sondern auch einen leichten Materialvorteil erreichte. Danach verlor Max aber den Faden und büßte nicht nur den gesamten Zeitvorteil ein, sondern landete sogar in einer vermutlich verlorenen Stellung. Nach der Zeitkontrolle verteidigte er sich dann aber präzise und beide Spieler waren nach fast sechs Stunden einer anstrengenden Partie mit einem Remis durch Zugwiederholung zufrieden.
Für den Schachclub Viernheim bedeutet dieser dritte Sieg in Folge das Erreichen des vierten Tabellenplatzes in der 2. Bundesliga Süd, mit nunmehr 6:4 Mannschaftspunkten. In zwei Wochen geht es im nächsten Heimspiel (19.02.2017, 11 Uhr, Bürgerhaus Viernheim - Eintritt frei!) gegen das Team von Caissa Schwarzenbach.