Viernheim I hat heute mit einem 4,5:3,5-Sieg in Saarbrücken den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Süd sichergestellt.
Es ging für beide Mannschaften um alles, da der Verlierer auf jeden Fall abgestiegen wäre; mit dem kleinen Vorteil für Viernheim, daß uns auch ein 4:4-Unentschieden gereicht hätte. Natürlich wollten wir möglichst kein Risiko eingehen und traten daher zum ersten und einzigen Mal in dieser Saison mit 3 GMs an. Trotzdem wurde es aber der erwartet knappe und spannende Kampf, auch wenn der Viernheimer Sieg keinesfalls unverdient war. In der Endtabelle belegen wir somit einen soliden 5.Platz, der vor Saisonbeginn kaum erreichbar erschien.
Der heute Wettkampf begann mit einem schnellen Remis von Thal Abergel an Brett 2, während Simon Williams (Brett 3) gewohnt kreativ und aggressiv auf seinen Gegner losstürmte (mehr dazu weiter unten). Günther Beikert (Brett 4) griff in der Eröffnung daneben und fand sich bald in einem chancenlosen Endspiel mit Minusbauer wieder. Stefan Spiegel konnte am 7. Brett den leichten Vorteil zu nichts greifbarem ausbauen, so daß der Zwischenstand 1:2 gegen uns lautete. Gleichzeitig sah es so aus, daß Simon die Stellung wohl überzogen hatte, während die anderen Bretter völlig offen waren. Gefühlt also "-2" gegen uns ...
Dann konnte Sebastien Maze am ersten Brett seinen Gegner aber langsam überspielen, und der Wendepunkt des Kampfes war der nicht mehr erhoffte Sieg von Simon (erneut: siehe unten). Mit dem parallelen Sieg von Volker Jacob an Brett 8 nach ebenfalls wechselhaftem Verlauf hatte wir dann plötzlich doch die alles entscheidenden 4 Punkte geschafft. Andreas Mandel gab seine Partie an Brett 5 Remis, während Pierre Carbonnel seine eigentlich gelungene Partieführung leider noch verdarb und aufgeben mußte.
Endstand damit also 4,5:3,5 für Viernheim und Klassenerhalt geschafft - mit einer über die Saison sehr ausgeglichenen Mannschaftsleistung, bei der es diesmal keinen herausragenden Top-Scorer gab, aber auch keine Ausfälle.
Nun zurück zur Partie Simon Williams - Herbert Bastian:
Simon spielte hier gerade 6.h5 und stellte seinen Gegner schon in der frühen Eröffnung vor Probleme, ging aber auch ein großes Risiko ein. Nach wechselhaftem Verlauf und beiderseitigen Fehlgriffen wurde eine immer noch unorthodoxe Stellung erreicht:
S. Williams - H. Bastian, Schwarz am Zug.
Warum war 38. ... Le4 (Idee Tb2+ nebst Durchmarsch des Freibauern d4) ein katastrophaler Fehler?
Es folgt 39.Ta8+ und Schwarz gab bereits auf, da der eingeklemmte König nur nach h7 gehen könnte, dort aber in die Springergabel 40.Sg5+ mit Gewinn des ungedeckten Läufers auf e4 laufen würde.