Unsere Pokalmannschaft war auch im Bezirks-Halbfinale erfolgreich und konnte sich mit 2,5:1,5 in Reilingen durchsetzen. Das Ergebnis entspricht in etwa der nominellen Stärke - aber wie immer kam es natürlich spannender als erhofft/erwartet ...
Am ersten Brett zeigte sich Stefan Spiegel gegen die französische Verteidigung seines Gegner gut vorbereitet und konnte durchaus überzeugend gewinnen. Mehr zur kritischen Phase dieser Partie siehe unten.
Kurz danach wandelte Helmut Klee an Brett 4 ebenfalls mit Weiß den "katalanischen" Vorteil souverän um; ein vom Läuferpaar unterstützte Freibauernpaar war unwiderstehlich. Etwas mehr Problem hatte Volker Jacob an Brett 2 mit seinem etwas unorthodoxen, Benoni-artigen Aufbau. Das Remisangebot seines Gegner in zumindest bequemerer Stellung kam angesichts des Wettkampfstandes überraschend und wurde von Volker dankend angenommen.
Damit war Stefan Martins Partie für den Wettkampf nicht mehr entscheidend. Sein aggressiver Aufbau gegen den geschlossenen Sizilianer war vermutlich etwas zu riskant und trotz zahlreicher Verwicklungen konnte sein Gegner den eigenen Angriff erfolgreich abschließen.
S. Spiegel - J. Kettner; Stellung nach 21.Dg4:
Kann sich Schwarz mit 21...e5 erfolgreich befreien?
In der Partie folgte das erwähnte 21...e5:
wobei beide Spieler den taktischen Schlag 22.Sxg7 übersahen, mit weißem Vorteil nach 22... Txg7 23.De6+ Tgf7 24.Dxd6 exd4 25.Ld2. Trickreich ist 22... Tf4 um die Dame von den Punkten g7 oder e6 abzulenken. Nach 23.Dh3 Kxg7 24.Dxh7+ Kf8 25.Dh6+ Ke8 26.Dxd6 hat Weiß jedoch zumindest zwei Bauern gewonnen (26...e4? 27.Dxf4).
Ebenfalls gut ist aber auch das geplante und gespielte 22.Lf5 mit dauerhaftem Vorteil. Beispielvariante: 22... Sf6 23.Le6+ Kh8 24.Sxf6 Txf6 25.Lxd5 exd4 26.Dc8+ Sd8 27.Ld2.
In der Partie führte das Verwicklungsopfer 22... Txf5 23.Dxf5 Sxd4 24.Dd3 lediglich zu einem schnellerem Ende.