In der dritten Runde des Badischen Mannschaftspokals begrüßten wir heute die Gäste aus Hockenheim, die ebenso wie wir auch diesmal auf ihre GMs und IMs verzichten haben - aber nominell trotzdem leicht favorisiert waren.
Unsere Wettkampftaktik ging zunächst gut auf, da Stefan Spiegel an Brett 1 mit Schwarz gegen Schrepp relativ leicht remisierte (alte, "vergessene" Katalanisch-Theorie der 50er Jahre ...), und Stefan Martin an Brett 2 mit Weiß gegen Postojev einen starken Angriff inkl. Hemmungsopfer aufbauen konnte. Stefan wählte dann im Mannschaftsinteresse die sichere Variante (Turmopfer zum Dauerschach), da die Gewinnführung wohl möglich, das drohende Gegenspiel unter Zeitdruck am Brett aber nicht in allen Konsequenzen abzuschätzen war.
Somit lag nun alles an den beiden hinteren Brettern ...
Helmut Klee hatte an Brett 3 mit Weiß seinen Gegner Löchel bei fast noch vollem Brett komplett überspielt und es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die schwarze Stellung zusammenbrechen würde. Volker Bitsch hatte dagegen am vierten Brett mit Schwarz die Eröffnung etwas zu gekünstelt angelegt und der Hockenheimer Schachfreund Werk hatte bei weiter deutlichem Stellungsvorteil bereits Material gewonnen.
In der Zeitnotphase konnte sich Volker dann - mit etwas Hilfe des Gegners - aber zunächst Konterchancen (in immer noch verlorener Stellung) erarbeiten. Und nach einem taktischen Trick konnte der Weißspieler dann mit wenigen Sekunden auf der Uhr den "Gegentrick" nicht mehr finden und mußte kurz danach aufgeben.
Helmut nahm nun im Interesse eines schnellen Wettkampfendes das Remisangebot seines Gegners an, obwohl er objektiv klar auf Gewinn stand.
Damit war ein überraschend souveräner 2,5-1,5 Sieg geschafft und Viernheim ist nach langen Jahren endlich mal wieder Teilnehmer der zentralen Pokal-Endrunde mit Halbfinale & Finale.
UPDATE: Viernheim spielt im Halbfinale am Sa 23.7. gegen OSG Baden-Baden; Final bzw. Spiel um 3. Platz am So. 24. - jeweils in Baden-Baden. Genauer Spielort folgt noch ...