Das legendäre Lugano Open mit dem Sponsor Banca di Gottardo war neben dem New York Open in den 70er und 80er Jahren das bedeutendste große Schachturnier weltweit. 1968 fand in Lugano die 18. Schacholympiade statt.
Der sympathische Schachenthusiast und Organisator Claudio Boschetti hatte die großartige Idee diese Schachtradition in der Schweiz zu neuem Leben zu erwecken. Seit 20 Jahren organisiert er Schachevents. Heute finden im Rahmen der Swiss Chess Tour (www.swisschesstour.com) ganzjährig Wochenend-Turniere mit fünf Runden an den schönsten Orten der Schweiz statt. Die Turniere richten sich besonders an Amateure. Es gibt ein Rising Open für Einsteiger und Nachwuchsspieler sowie ein General Open, bei dem maximal ein GM teilnehmen darf und Meisterspieler ab 2300 ELO nur beschränkt zugelassen werden.
Eine weitere bemerkenswerte Initiative zur Förderung des Schachs für Kinder und Einsteiger ist die Gründung der Swiss Chess Academy (www.swisschessacademy.com) , die Claudio Boschetti zusammen mit GM Vladimir Lazarev gegründet hat.
Das Turnier in Lugano vom 3.9 - 5.9. fand bei bestem Wetter in sehr angenehmer Atmosphäre statt. Lässige Professionalität ist wohl die treffende Bezeichnung für das Event, passend zum mondänen Umfeld am Lago di Lugano. Wobei lässig nicht nachlässig bedeutet! Strikte Kontrolle der 3G-Kriterien, Maskenpflicht (außer am Brett und bei der Siegerehrung), gute Lüftung und Desinfektionsmittel waren gewährleistet.
Wer ein gut organisiertes Wochenend-Turnier in schöner Atmosphäre spielen möchte, sollte sich die Termine der Swiss Chess Tour ansehen. Der Verfasser hat ein in den ersten drei Runden erlaubtes „Bye“ (eine Freirunde mit ½ Punkt Gutschrift) für ein Sightseeing in Lugano genutzt – sehr empfehlenswert!
Viele Preisträger dank zahlreicher ELO-Kategoriepreise: 2.v.l. Henrik Chernov (SK Ladenburg), Mitte: Elisa Morotti (Swiss Chess Academy), ganz rechts Hans-Peter Röttig (SC Viernheim).