In der 7.Runde der Verbandsliga startete unser Team als Favorit in das Match in Birkenfeld und wollte möglichst viele Brettpunkte im Fernduell mit dem KSF im Aufstiegsrennen zur Oberliga sammeln. Die Bühne war bereit und es gab mit dem Königsgambit an Brett 8 frühe markante Andeutungen auf ein Spektakel. Die ersten Dramoletten brachten uns eine 2,5:0,5 Führung.
Max kam mit Vorteil aus der Eröffnung, verlor dann aber den Faden. Als man sich auf Remis einigte, stand der Gegner bereits besser, angesichts der Matchsituation hätte der Birkenfelder die Partie fortsetzen müssen (Julius Caesar). Denn wie es sich früh angedeutet hatte, führten Pierre und Detlev ihre überlegen geführten Partien zu Siegen (Terminator I und II), woraus der o.g. Zwischenstand resultierte. Dass es noch zu einer Komödie der Irrungen und Wirrungen werden sollte, ahnten wir da noch nicht. 1.Vorhang.
Das Programm versprach viel für uns, es gab dann aber erst einmal reichlich Tragik. Andreas hatte bei klar besserer Stellung das Remisangebot des Gegners abgelehnt, bei knapper Zeit vor der Zeitkontrolle verschlechterte sich jedoch die Stellung gründlich. Stefan (Schmidt) zog in etwa ausgeglichener Stellung seine Dame auf das falsche Feld und sah sich taktischen Verwerfungen ausgesetzt und verlor schnell (Der Tod des Handlungsreisenden). Eine klare Verlustpartie spielte auf unserer Seite Michael. Mehrere falsche Entscheidungen führten zu einer sich rasch verschlechternden Stellung und auch sein Gegenangriff, an dem sich auch sein König aktiv beteiligte, konnte die Niederlage nicht mehr aufhalten (König Ödipus). Als schließlich auch die Partie von Andreas verloren ging, hatte sich das Match gedreht und Birkenfeld führte 3,5:2,5. 2.Vorhang.
Zweimal packendes Endspiel: Stefan Martin (vorne) und Stefan Spiegel.
Für den letzten Vorhang und das Finale Furioso boten wir die seifenopernerprobten Stefan&Stefan auf. An ein happy end konnte wir aber nicht mehr so recht glauben, denn Stefan (Spiegel) hatte in seinem Damenendspiel nur vage Gewinnchancen. Die Stellung von Stefan (Martin) versprach dagegen mit einem Mehrbauern im Läuferendspiel einen Gewinn. Und während das Publikum im Nebenraum launige Kommentare zum bunten Treiben machte, was man wegen der dünnen Trennwand auf der Bühne deutlich vernahm, begann der Zaubertrank zu wirken. Puck Stefan hatte in ein remisliches Bauernendspiel abgewickelt und verwirrte seine Gegnerin mit schnellem Spiel (Ein Sommernachtstraum oder doch Romeo und Julia?). Sie ließ sich auf das Treiben ein und das entzückte Publikum sah einen Bauern zur Dame werden. Doch der Dramatik nicht genug, nahm Stefan selbst vom Gift, doch – Achtung Schlusspointe – es wirkte nicht: Stefans Gegnerin gab in Remisstellung auf!! Kaum erholt vom trunkenen Treiben wurden wir des letzten Dramoletts gewahr. Eigentlich für die Sparte Dokumentarfilm mit dem Titel „Sauberer technischer Gewinn“ vorgesehen, strebte Stefan (Martin) mit seinem Beitrag in ein anderes Genre. Ein Fehler öffnete dem Gegner für einen Moment die Tür, doch er ergriff die Chance nicht. Stefan gewann und The day after tomorrow war abgedreht. Gut gegeben?
Finito la comedia. Der Sieg gelang mit 4,5:3,5 doch noch, der Aufstieg ist jedoch in die Ferne gerückt. Der KSF gewann deutlich und hat nun beste Chancen auf den Aufstieg. Mit 12:2 Punkten liegen wir auf Platz 2. Unsere nächste Aufführung findet am 8.Spieltag gegen Lindenhof statt.