Angesichts der Überlegenheit unseres Teams fiel der Sieg zu knapp aus.
Wir konnten in diesem Match mit Konstantin Tarlev und Sigurds Lanka antreten und waren deshalb favorisiert. Konzentriert und entschlossen kamen wir schon früh in Vorteil, an den Brettern von Stefan Schmidt, Stefan Martin und Detlev Birnbaum zeigten sich einige Stellungsvorteile.
Der Erstgenannte konnte die Fehler des Gegners nutzen und durch eine elegante Kombination seine Dame gegen Turm plus zwei Springer tauschen. Stefan Martin überspielte seinen Gegner aus der Eröffnung, besaß bald ein Bauernplus und hatte zudem den geschwächten Damenflügel des Gegners im Visier. Detlev hatte in seiner Partie Raum- und Aktivitätsvorteile, die sich stetig vergrößerten. Den ersten Punkt für unser Team holte jedoch Winfried Karl. Sein Gegner hatte erst das Remisangebot von Winfried nach intensiver Begutachtung des Restkampfes abgelehnt, misshandelte aber das remisliche Endspiel Damen plus ungleichfarbige Läufer und beendete mit zwei groben Fehlern die Partie kurz vor dem Matt mit seiner Aufgabe. Detlev beendete seine Partie bald darauf im Angriff gegen den geschwächten Königsflügel des Gegners siegreich. Als Stefan Martin sein Figurenplus, das sich aus dem einseitig verlaufenen Mittelspiel ergab, zum Sieg realisierte, es mithin 3:0 für unsere Reihen stand, deutete sich ein hoher Sieg an.
Dass wir von den verbleibenden 5 Brettern, auf denen sich zu dem Zeitpunkt überall leichte bis bedeutende Vorteile für unsere Spieler zeigten, nur zwei Punkte holten, ist doch sehr überraschend. Pierre Carbonnel hatte bis weit ins Mittelspiel Vorteile. Ihm unterlief ein Versehen, dass seine Stellung strategisch deutlich verschlechterte, in dem er den Damentausch zuließ. In dem verbleibenden Endspiel S+L gegen T (plus jeweils Bauern) besaß sein Gegner dank des a-Freibauern einige Vorteile, die er schließlich auch realisierte. Konstantin und Sigurds verdarben ihre vorteilhaften Stellungen jeweils zum Remis, wobei Sigurds dem Sieg im Endspiel, in dem seine Türme + Läufer die weiße Stellung lahm legte, nahe war. Er „vergaß“ es, einen Bauern zu fressen, um sodann mit dem König einzudringen und den Gegner matt zu setzen. Statt dessen konnte sich sein Gegner festungsartig verteidigen und Sigurds verzichtete auf weitere Gewinnversuche. Konstantin saß minutenlang kopfschüttelnd am Brett, sich über seine ungenaue Spielweise bei knapper Bedenkzeit ärgernd. Er musste im Endspiel die Remisnotbremse ziehen, stand am Ende sogar schlechter. Michael Müller besaß Aktivitätsvorteile im Endspiel T+L+S, nach einem falschen Königszug geriet er jedoch in eine Fesselung. Statt den Notausgang zum Remis zu nehmen, gab er unverständlicherweise eine Figur und verlor nach langer Verteidigung. Es blieb Stefan Schmidt vorbehalten, den Sieg des Teams sicher zu stellen. Er benötigte viel Zeit, um seine Figuren zu koordieren, verbesserte geduldig die Stellung seiner Figuren, versammelte sie schließlich um den gegnerischen König und konnte am Ende zwischen verschiedenen Gewinnzügen wählen...
Nach diesem verdienten Sieg stehen wir mit 4:0 Punkten auf Platz 2 der Verbandsliga Nord.