Mit 24:4 Punkten schließen wir die Bundesliga-Saison 2024/25 als Vizemeister ab. Hinter uns liegt eine Spielzeit, in der wir als amtierender Deutscher Meister angetreten sind, früh Rückschläge hinnehmen mussten – und am Ende mit einem starken Schlussspurt und drei überzeugenden Auftritten in Deggendorf noch Platz zwei verteidigt haben.

Das zentrale Saisonfinale gemeinsam mit der Frauenbundesliga in den Stadthallen bot einen würdigen Rahmen für diese drei Runden. Vor mehr als 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort sowie zehntausenden in drei Livestreams präsentierten wir uns noch einmal in starker Besetzung. Zwar war der Titel anfangs nur noch theoretisch und schließlich gar nicht mehr erreichbar, aber wir wollten dem Publikum etwas bieten, Platz zwei nicht verlieren und unsere Saison mit einer starken Teamleistung abschließen.
Das gelang. Zum Auftakt besiegten wir den SC Heimbach-Weis-Neuwied mit 6:2, am Samstag folgte ein 6:2 gegen die SG Solingen. Am Sonntag trafen wir auf den neuen Deutschen Meister Düsseldorfer SK – und nahmen gegen die Eliteauswahl aus dem Rheinland als einziges Team in der gesamten Saison einen Punkt mit. Das 4:4 gegen Düsseldorf am letzten Spieltag sicherte uns die Vizemeisterschaft vor der OSG Baden-Baden, die ebenfalls 24:4 Punkte, aber weniger Brettpunkte auf dem Konto hat.

„Wir haben uns gefreut, nach unglücklichem Saisonstart am Ende mit einer starken Mannschaftsleistung den völligen Durchmarsch der Düsseldorfer Schachfreunde aufhalten zu können – und nicht zuletzt, damit auch das befürchtete Vorbeiziehen des Serienmeisters aus Baden-Baden zu verhindern“, sagt Mannschaftsbetreuer und Organisator Stefan Spiegel.
Shakhriyar Mamedyarov überzeugte gegen Heimbach doppelt: erst mit einem Angriffssieg gegen Leon Livaic, danach mit einer „Masterclass“ im Livestream, in dem er sein Werk vorführte. Ab Samstag verstärkte Nodirbek Abdusattorov unsere Aufstellung. Nicht dabei war diesmal unser Neuzugang und Topscorer Aravindh Chithambaram, der die Saison mit ganz starken 7,5 Punkten aus 9 Partien abschließt. Parham Maghsoodloo gelangen in Deggendorf 2 Punkte aus 3 Partien, was zu einer sehr ordentlichen Saisonbilanz von 5,5 aus 7 führte.

Der offizielle Bundesliga-Livestream aus Deggendorf kam von unserem erfahrenen Team mit Ilja Zaragatski und Angelika Valkova vor der Kamera. Beide kommentierten live für das Publikum im Deggendorfer Foyer sowie für die Zuschauer online. Hinter den Kulissen hatte Alexander Boschmann die Technik mit einigen Kameras im Saal im Griff. Dazu kam Gabriel Pfenning, der diverse bewegte Bilder eingefangen und Interviews geführt hat. Viel davon wird in den kommenden Wochen und Monaten auf unserem YouTube-Kanal zu sehen sein. Christian Hoffmann und Rupert Helbig haben wunderbare Fotos gemacht. Als erster Vertreter unseres Sponsors d-fine hat einmal mehr Markus von Rothkirch die Wettkämpfe verfolgt. Hakan Horata hatte drei der seltenen Tage gefunden, in denen er keine Schüler- und Jugendgruppe betreut, sodass er unser Team in Niederbayern als Schlachtenbummler unterstützen konnte.

Obwohl es bis zur Siegerehrung ein wenig dauerte, haben wir fast vollzählig unsere Silbermedaillen in Empfang genommen. Für Irritationen im Saal sorgte, dass die Ehrung des Deutschen Meisters fast ohne Deutsche Meister stattfand. Bis auf einen waren alle Düsseldorfer Spieler und der Sponsor schon abgereist.
Team- und Clubchef Stefan Martin lässt sich vor der Serie 2025/26 das Wort „Meisterschaft“ nicht entlocken. Aber er kündigt an, dass wir, wie immer verlässlich unterstützt von d-fine, mit einem starken Team antreten werden – und vorne mitspielen wollen.
Bis die neue Serie startet, dreht sich nun erst einmal das Spielerkarussell. Bedingt durch den Rückzug des Düsseldorfer Sponsors Wadim Rosenstein und das daraus wahrscheinlich folgende Auseinanderbrechen der Meistermannschaft ist in der Liga einiges in Bewegung. Auch außerhalb von Düsseldorf empfinden es Schachprofis als zunehmend attraktiv, in der Schachbundesliga ein Engagement zu finden.
Einzelergebnisse Deggendorf 2025
13. Runde: SC Heimbach-Weis-Neuwied 2 – 6 SC Viernheim
Brett | Heimbach-Weis-Neuwied | Elo | Ergebnis | SC Viernheim | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | GM Leon Livaic | 2536 | 0 – 1 | GM Shakhriyar Mamedyarov | 2748 |
2 | GM Martin Krämer | 2577 | ½ – ½ | GM Parham Maghsoodloo | 2684 |
3 | GM Jan Krejci | 2508 | ½ – ½ | GM Alexey Sarana | 2672 |
4 | GM Tomas Polak | 2473 | 0 – 1 | GM David Anton Guijarro | 2639 |
5 | GM Jorge Viterbo Ferreira | 2549 | 0 – 1 | GM Anton Korobov | 2626 |
6 | IM Jakub Kosakowski | 2522 | ½ – ½ | GM Dr. Bassem Amin | 2648 |
7 | IM Lukas Winterberg | 2425 | ½ – ½ | GM Dennis Wagner | 2607 |
8 | FM Julius Ohler | 2303 | 0 – 1 | GM Rainer Buhmann | 2543 |
14. Runde: SC Viernheim 6 – 2 SG Solingen
Brett | SC Viernheim | Elo | Ergebnis | SG Solingen | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | GM Nodirbek Abdusattorov | 2773 | ½ – ½ | GM Max Warmerdam | 2622 |
2 | GM Shakhriyar Mamedyarov | 2748 | ½ – ½ | GM Erwin L’Ami | 2618 |
3 | GM Parham Maghsoodloo | 2684 | 1 – 0 | GM Markus Ragger | 2585 |
4 | GM Alexey Sarana | 2672 | 1 – 0 | GM Mads Andersen | 2576 |
5 | GM David Anton Guijarro | 2639 | ½ – ½ | GM Loek van Wely | 2608 |
6 | GM Anton Korobov | 2626 | ½ – ½ | GM Jan Smeets | 2568 |
7 | GM Dr. Bassem Amin | 2648 | 1 – 0 | IM Georg Halvax | 2441 |
8 | GM Rainer Buhmann | 2543 | 1 – 0 | IM Jörg Wegerle | 2413 |
15. Runde: Düsseldorfer SK 4 – 4 SC Viernheim
Brett | Düsseldorfer SK | Elo | Ergebnis | SC Viernheim | Elo |
---|---|---|---|---|---|
1 | GM Arjun Erigaisi | 2782 | ½ – ½ | GM Nodirbek Abdusattorov | 2773 |
2 | GM Wesley So | 2748 | 1 – 0 | GM Shakhriyar Mamedyarov | 2748 |
3 | GM Anish Giri | 2738 | ½ – ½ | GM Parham Maghsoodloo | 2684 |
4 | GM Javokhir Sindarov | 2706 | ½ – ½ | GM Alexey Sarana | 2672 |
5 | GM Jorden van Foreest | 2681 | ½ – ½ | GM David Anton Guijarro | 2639 |
6 | GM Andrey Esipenko | 2696 | ½ – ½ | GM Anton Korobov | 2626 |
7 | GM Raunak Sadhwani | 2665 | ½ – ½ | GM Dr. Bassem Amin | 2648 |
8 | GM Victor Bologan | 2605 | 0 – 1 | GM Dennis Wagner | 2607 |