Auf des Messers Schneide stand das Match von Viernheim III, bevor zwei Schwarzsiege die Entscheidung für unsere Farben zum 5,5:2,5 gegen Mannheim 46, den Tabellenführer der Bereichsliga brachten.
Der Tag begann mit einem Einsteller von Alexander, der eine bis dahin annähernd ausgeglichene Stellung zum Verlust verdarb. Das Match drehten die klaren Siege von Detlev und Stefan (Spiegel) zum zwischenzeitlichen 2:1 für Viernheim. Es folgte das einzige Remis des Tages in einer Partie, in der Helmut schöne positionelle Vorteile angesammelt hatte und dann nicht verwerten konnte. Soweit der ruhige Teil des Matches, der Rest war Drama in der crunchtime vor der Zeitkontrolle.
Pierre überzog seine ohnehin kritische Stellung, als er seiner luftigen Königsstellung mit einem Damenwegzug den letzten Verteidiger nahm. Nach dem Turmeinschlag auf g3 gab er sofort auf. Lorenz war bei heterogenen Rochaden zunächst in eine schlechte Stellung geraten. Ein zeitraubendes Damenmanöver ermöglichte der Gegnerin einen Einschlag auf f7. Lorenz kämpfte sich zurück in die Partie und hatte bei gegnerischer Zeitknappheit mit dem schwarzfeldrigen Läufer, der in die Königsstellung des Gegners zielte, einen mächtigen Trumpf. Sein ultradynamischer Ausheber b7-b5 war zwar schachlich nicht korrekt, psychologisch aber genau richtig, denn er brachte seine ohnehin nervöse Gegnerin bei Zeitkappheit mächtig ins Schlingern. Sie übersah schließlich, dass der gefesselte Bauer b2 den Springer auf a3 nicht wirklich deckte...
Den schachlichen und dramaturgischen Höhepunkt des Kampfes bildete die Partie von Goran. Er hatte unter Qualitätsopfer den weissen König gezwungen, im Zentrum zu bleiben, und - um sein Angriffsspiel am laufen halten zu können - den eigenen König entblößt und dabei richtig eingeschätzt, dass er auf h6 sicherer steht, als sein Widerpart auf d2. Auf den schwarzen Feldern versuchte Goran, mit seiner Dame in die Stellung des Gegners einzudringen. Nervenstark fand er bei knapper Zeit einen Weg, und als er mit Dame, Turm und einem Bauern auf d3 in des Gegners Stellung präsent war, stellte sich nur noch die Frage nach den Dauerschachmöglichkeiten für den Gegner. Dafür opferte dieser sogar seinen Turm für den d3, wurde aber taktisch ausgekontert. Ein eindrucksvoller Sieg, der Viernheim den Mannschaftssieg brachte.
Sahnehäubchen für unser Team: Stefan (Schmidt) gewann schließlich seine Partie noch, die lange Zeit kompliziert und voller Möglichkeiten für beide Seiten war.
Fazit: Trotz Favoritenrolle mußte unser von Mannschaftsführer Volker Bitsch geführtes Team in einem lange offenen Match hart kämpfen und an einigen Brettern ansehnliche Leistungen zeigen, um den für den angestrebten Aufstieg wichtigen Sieg gegen Mannheim schließlich einfahren zu können.