Mit einem insgesamt ungefährdeten 5:3-Sieg konnte sich der Schachclub Viernheim heute bei Schott Mainz durchsetzen und liegt in der 2. Bundesliga Süd nun auf dem zweiten Tabellenplatz. Während Tabellenführer Deizisau die Meisterschaft und den Aufstieg in die 1. Bundesliga bereits sicher hat, treffen Viernheim und Eppingen im direkten Match der beiden Verfolgerteams am 23. April aufeinander.
Die Viernheimer Schachspieler konnten im heutigen Wettkampf die nominell leicht stärkere Mannschaft aufbieten, obwohl man an Brett 8 mit Andreas Schmohel einem Jugendspieler die Möglichkeit gab, erste Erfahrungen auf höherem Niveau zu sammeln. Etwas überraschend hatten sich die Mainzer Gastgeber aber entschieden, bei wohl knapper Spielerdecke lieber ein Brett in der Bundesliga freizulassen, als ihre anderen Mannschaften zu schwächen. Viernheims GM Konstantin Tarlev (Brett 3) nahm es gelassen und erkundigte erst einmal die Mainzer Altstadt, während sein Team direkt 1:0 in Führung lag. Etwas später remisierte GM Thal Abergel an Brett 4 mit Schwarz sicher gegen seinen starken Gegner, ebenso wie GM Fabien Libiszewski (Brett 6).
IM Maximilian Meinhardt spielte unterdessen ein sehr starke Partie an Brett 7 und überrannte seinen Gegner mit einem kreativen Bauernopfer, gefolgt von einem weiteren Qualitätsopfer. Den dadurch ermöglichten Angriff auf die unkoordinierte schwarze Stellung konnte sein Gegner nur noch unter erheblichen Materialverlusten parieren, und musste kurz danach aufgeben. Zwischenstand für Viernheim damit 3:1.
Sowohl Viernheims Spitzenbrett, GM Yuriy Kryvoruchko, als auch IM Günther Beikert an Brett 5 konnten sich mit Weiß leichte Vorteile erarbeiten, die umsichtige Verteidigung ihrer jeweiligen Gegner aber nicht überwinden. Andreas Schmohel musste währenddessen an Brett 8 die größere Spielstärke und Erfahrung seines Gegner anerkennen, stellte in positionell schwieriger Stellung eine Qualität ein, und kämpfte danach für eine verlorene Sache. Damit 4:3 für den Schachclub Viernheim bei noch einer laufenden Partie.
In der letzten und entscheidenden Partie des Wettkampfes hatte sich GM Sergey Fedorchuk mit Schwarz schrittweise einen Vorteil erarbeitet. Er entschloss sich dann zum (zumindest optisch) riskant wirkenden Schlagen einen zentralen Bauern - was sein Gegner a tempo mit einem Springeropfer beantwortet, um einen Angriff auf Sergeys noch im Zentrum befindlichen König zu starten. Es zeigt sich jedoch bald, dass die Stellungseinschätzung des Viernheimer Großmeister besser und sein Mehrfigur bei präziser Verteidigung entscheidend war. Bei beiderseitig knapper Bedenkzeit klärte sich die Lage dann schnell und kurz danach wurde nicht der schwarze, sondern der weiße König mattgesetzt.
Endstand des Wettkampfes somit 5:3 für den Schachclub Viernheim, der damit auch den zweiten Platz in der 2. Bundesliga Süd erreicht hat. In der nächsten Runde geht es am 23. April nach Eppingen, zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Verfolgerteams; Tabellenführer Deizisau ist die Meisterschaft schon jetzt nicht mehr zu nehmen.
