Am 27. März fand in Ettlingen die Badische Blitzmannschaftsmeisterschaft statt. Im Angesicht neuer Infektions-Höchstzahlen war absehbar, dass sie nicht so groß und stark besetzt sein würde wie vor der Corona-Pandemie, trotzdem fanden zahlreiche starke Spieler und Blitzspezialisten den Weg in die Waldsaumhalle, sodass der SC Viernheim in der Aufstellung FM Michael Müller, Malte Markert, Till Engemann, Stefan Martin und Hakan Horata vielleicht zum erweiterten, aber sicher nicht zum engsten Favoritenkreis zählte.
von links nach rechts: Till Engemann, Malte Markert, Hakan Horata, Michael Müller, Stefan Martin
Nachdem die Ausschreibung den Modus "bei geringer TN-Zahl doppelrundig" angekündigte hatte, die Zahl von elf teilnehmenden Mannschaften aber anscheinend nicht eindeutig in Bezug auf dieses Kriterium war, holten die Organisatoren vor Spielbeginn in einer spontanen basisdemokratischen Abstimmung ein Stimmungsbild über einen doppelrundigen oder einen einrundigen Modus ein, der zunächst zugunsten des letzteren ausfiel. Nach Protesten einiger Spieler, die sich zum Zeitpunkt des Votums an der frischen Luft, beim Kaffee oder auf dem stillen Örtchen befunden hatten, stellten die Veranstalter allerdings in Aussicht, eine zweite Abstimmung nach dem ersten Umlauf durchzuführen – ein interessantes Konzept für ein Turnier, das immerhin eine offizielle Meisterschaft darstellt und in dem Qualifikationsplätze und Geldpreise (Platz 1-3) ausgespielt werden.
Danach begann das sonst gut organisierte Turnier; nach einem ungefährdeten Auftaktsieg gegen Pforzheim folgten für uns direkt die starken Gegner, wobei wir gegen Karlsruhe in einem umkämpften Match mit 1-3 unterlagen, gegen Untergrombach dank einer späten Springergabel von Michael dagegen mit 2,5-1,5 das bessere Ende für uns hatten. Gegen Eppingen retteten wir ein starkes 2-2, das Match gegen die Gastgeber aus Ettlingen ging dann allerdings recht chancenlos mit 0,5-3,5 verloren - und damit realistischerweise auch unsere Medaillenhoffnungen. Die aus Viernheimer Sicht sehr antiklimaktische Auslosung nahm so den fünf weiteren Runden etwas die Spannung und wir bekleckerten uns nicht immer mit Ruhm (zu nennen wäre hier vor allem das 2,5-1,5 gegen nur drei Spieler von Chaos Mannheim; diesmal rettete unser Spitzenbrett ein Damenendspiel mit drei Minusbauern), unter dem Strich konnten wir die fünf Kämpfe aber gewinnen und mit 15:5 Mannschaftspunkten zumindest Platz 4 absichern.
Badischer Blitzmeister wurde Eppingen vor Untergrombach und Ettlingen. Im Rückblick scheinen es ja oft nur Kleinigkeiten in wenigen Partien zu sein, die eine bessere Platzierung verhindert haben und der 3. Platz war sicher nicht außer Reichweite – an anderer Stelle waren wir aber ebenso mit Caissa im Bunde und alles in allem ist der 4. Platz leistungsgerecht. So konnten auch wir gut damit leben, dass statt der angekündigten Abstimmung über eine Rückrunde doch direkt die Siegerehrung folgte. Das beste Ergebnis erzielte Stefan Martin (7/8), außerdem punkteten Michael Müller (3/9), Malte Markert (6½/8), Till Engemann (3/8) und Hakan Horata (5/7).
Die Endtabelle und Brettergebnisse gibt es auf der Seite des Ausrichters.