Tim Walther berichtet aktuell aus Magdeburg
Dank unserer starken Leistung bei der Baden-Württembergischen-Mannschaftsmeisterschaft U14 haben wir die Ehre, uns vom 26. bis 30. Dezember in Magdeburg mit den besten Vereinsmannschaften Deutschlands in der Klasse U14 zu messen. Wir sind am Mittwoch mit zwei Niederlagen in die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft U14 gestartet, eine deutlich, eine knapp. Aber wir sind guter Dinge, dass wir in den nächsten Tagen den einen oder anderen Mannschaftspunkt holen.
Vor allem ist das Turnier für die schachliche Entwicklung unserer Spieler hervorragend. Wir sind stolz auf Kaikai, Jan, Timo und Julian, dass sie sich dieser Herausforderung mit viel Spaß und der nötigen Motivation und Ehrgeiz stellen!
Am zweiten Weihnachtstag waren wir mit der Bahn nach Magdeburg gereist. Zu unserem Erstaunen kamen alle Züge pünktlich, sodass wir gegen 19 Uhr bester Stimmung zur Eröffnungsfeier eintrafen. Danach: ab ins Bett! Um 8.30 Uhr sollte am Mittwoch die erste Runde beginnen.
Wir waren ausgeschlafen – und ein wenig nervös angesichts der Herausforderung. Da wir ein sehr junges Team haben, war klar, dass die Aufgabe sehr schwer werden wird. Deutsche Meisterschaft, das bedeutet für unsere U14 nicht nur sportlich eine Herausforderung. Auch die Umstände sind ungewohnt: DGT-Bretter, Liveübertragung, Fotografen, ein proppenvoller Spielsaal im Hotel, und zur Eröffnung kommt die Oberbürgermeisterin. Jan, Timo und Julian spielen zum ersten Mal in einer solchen Umgebung.
Unsere Matches:
SC Viernheim – Schachzentrum Bemerode 0:4
Da wir weiter unten in der Rangliste gesetzt sind, haben wir mit dem Schachzentrum Bemerode einen sehr starken Gegner aus der ersten Tabellenhälfte bekommen.
Am ersten Brett spielte Kaikai gegen Tim Sauer, der bei der Deutschen Einzelmeisterschaft U14 Sechster wurde und mit einer DWZ von 2150 nominell deutlich stärker als Kaikai war. Tim spielte eine perfekte Katalanisch-Partie und ließ Kaikai keine Chance.
Am zweiten Brett fightete Jan gegen Alessandro Gärtner (DWZ 1876) und hätte durchaus Remis-Chancen gehabt. Am Ende setzte sich sein Gegner jedoch in einem Endspiel durch.
Timo geriet in einer Caro-Kann Stellung früh unter Druck und konnte die Stellung nicht verteidigen.
Julian kam etwas schlechter aus der Eröffnung und sein Gegner konnte durch einen guten Läuferzug, der Julians Dame zu fangen drohte, seinen Königsindisch-Läufer aktivieren und Julian musste die Qualität geben. Danach ließ der Gegner ihm keine Chance mehr, ins Spiel zurückzukommen.
Das 0:4 war völlig verdient und wir hatten keine Chance auf einen Mannschaftspunkt. Man merkt gegen so einen Gegner durchaus, dass wir im Schnitt ein Jahr jünger sind als viele Top-Mannschaften bei diesem Turnier.
Das Gute ist: Wenn der Gegner überlegen scheint, ist der Frust danach auch nicht besonders groß, sodass wir gut gelaunt und motiviert die nächste Runde angehen konnten:
Düsseldorfer SK 14/25 – SC Viernheim 1934 2,5:1,5
Auch Düsseldorf war Favorit gegen uns, jedoch hatten wir hier deutlich bessere Chancen, zumindest unsere ersten Brettpunkte zu holen.
Timo konnte in einer schwierigen Stellung eine Figur gewinnen und holte unseren ersten Brettsieg in diesem Turnier!
Jan stand etwas passiv nach der Eröffnung und erlag am Ende dem Druck seines Gegners. 1:1
Julian hat tapfer gekämpft, spielte jedoch zu passiv im Mittelspiel und der Gegner fand einen Weg in Julians Stellung, sodass wir nun mit 1:2 zurücklagen.
Kaikai spielte als letztes am ersten Brett in einer scharfen Sizilianisch-Drachenstellung und konnte zuerst die Initiative ergreifen, doch in einer wilden Stellung nicht die korrekte Fortsetzung finden - und am Ende nahm er das Remisangebot seines Gegners an. Endstand: 2,5:1,5.