Die erste Mannschaft des Schachclub Viernheim trat heute in der 2. Bundesliga beim aktuellen Tabellenzweiten in Griesheim an. Gegen das Team des Weggefährten der vorigen Saison in der 1. Schachbundesliga kam es zu einem sehr spannenden Wettkampf, bei dem sich die beiden Mannschaften bei jeweils einer Gewinnpartie am Ende mit einem insgesamt leistungsgerechten 4:4-Unentschieden begnügen mußten.

Die Viernheimer Neuzugänge und Spitzenbretter GM Sergey Fedorchuk (links; Elo 2664) und GM Konstantin Tarlev (rechts; Elo 2557) noch völlig entspannt vor Wettkampfbeginn.

Der Schachclub Viernheim trat heute erstmals mit seinen beiden Neuzugängen an den Spitzenbrettern gleichzeitig an, und konnte auch sämtliche anderen in dieser Saison gemeldeten Großmeister an die Bretter bringen. Trotz der daraus resultierenden leichten Überlegenheit nach Wertungszahlen, lieferte das ebenfalls Erstliga-erprobte Team des SV Griesheim erbitterten Widerstand und konnte sich nach über sechs Stunden Spielzeit die Punkteteilung sichern.

Markus von Rothkirch (links), Vertreter des SCV-Unterstützers d-fine, im Gespräch mit Teamcaptain Stefan Martin (rechts).

Der Wettkampf begann mit zahlreichen schwerblütigen Eröffnungen, und bis zur ersten Zeitkontrolle konnten GM Konstantin Tarlev an Brett 2, GM Thal Abergel an Brett 4 und IM Günther Beikert an Brett 6 mit den schwarzen Steinen ebenso sicher remisieren wie Pierre Carbonnel an Brett 8. Pierre verpaßte dabei unglücklich einen einzügigen Gewinn kurz nach der Eröffnung, da er ein taktisches Motiv zwar erkannte, aber die falsche Zugfolge wählte und den Gegner dadurch noch entkommen ließ.

In der fünften Wettkampfstunde sah es also noch nach guten Siegchancen aus, da an allen vier Weißbrettern die Stellungen sicher unter Kontrolle oder leicht vorteilhaft waren.

Markus verfolgt die Eröffnungsphase der vorderen Viernheimer Bretter.

Kurz danach setzte sich IM Maximilian Meinhardt an Brett 7 mit seinem kraftvollen Angriff durch und hatte am Ende sogar die Wahl zwischen entscheidendem Materialgewinn oder einem direkten Mattangriff. Bevor es dazu kam, gab sein Gegner aber auf und der Schachclub Viernheim lag in Führung. GM Sebastien Maze (Brett 2) konnte aus einem leicht vorteilhaften Endspiel nichts greifbares herausholen, während GM Fabien Libiszweski (Brett 5)  eine wohl doch nur ausgeglichene Stellung überzog und sein Gegner in komplizierten Verwicklungen den Überblick behielt und am Ende den Materialvorteil umsetzen konnte.

Somit mußte beim Zwischenstand 3,5:3,5 das Duell am Spitzenbrett die Entscheidung bringen. Der Viernheimer Neuzugang und zur erweiterten Weltklasse gehörende GM Sergey Fedorchuk setzte seinen Gegner in der gesamten Partie unten Druck und konnte sich im Turmendspiel auch einen kleinen Materialvorteil erarbeiten. Zu dieser Phase hatten beide Spieler bereits ihr reguläre Bedenkzeit aufgebraucht und nur noch die Bonuszeit von 30 Sekunden pro Zug zur Verfügung. Trotz Sergeys zahlreicher Gewinnversuche erwies das Gegenspiel aber als ausreichend, um seinem Gegner knapp das wertvolle Remis zu sichern.

Die Schlußphase von Sergeys Partie.

Endstand des Wettkampfes somit einen 4:4, wodurch der SV Griesheim nun knapp vor dem Schachclub Viernheim im Mittelfeld der 2. Bundesliga in die kurze Winterpause geht, bevor es für die Viernheimer am 18.01.2015 im Heimkampf gegen den momentanen Tabellenletzten Schmiden-Cannstatt weitergeht und ein Sieg eingefahren werden soll.