Eine nicht unverdiente und auf jeden Fall überraschende Niederlage mußte unsere Mannschaft gegen Chaos Mannheim II hinnehmen. Nachdem Chaos in dieser Saison mit 6,4 und 5 Spielern antraten war es eine mittlere Sensation, daß sie gegen uns mit voller Mannschaftsstärke antraten. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal das Antreten mit 8 Spielern als unfaires Verhalten bewerten würde. Dennoch hätte es (auch ohne Hans-Markus Horn und Winfried Karl) statistisch gesehen einen 5,5 Sieg geben müssen.
Bigpoints für Chaos waren die überraschende Niederlage von Stefan Schmidt, die vermeidbare Niederlage von Wolfgang Rösch und die nach dem Spielverlauf durchaus verdiente Niederlage von Volker Bitsch. Stefan war offenbar nicht gut drauf, gab bei bereits reduziertem Material einen Bauern für Spiel, stand auch aussichtsreich; doch er verbrauchte zu viel Zeit und schaffte es weder, den Stellungsvorteil zu konservieren, noch zeitlich die Zeitkontrolle zu erreichen.
Wolfgang stand aussichtsreich und hatte bereits ein Remisangebot abgelehnt, als er fehlgriff und dem Gegner einen taktischen Schlag erlaubte. Geschockt ließ er einen weiteren Fehler folgen und verlor danach chancenlos. Volker behandelte die Eröffnung nicht zum besten, lehnte kampfesmutig nach dem Blick auf die anderen Bretter das Remisangebot ab, und verlor nach schwar durchschaubaren Verwicklungen, meinem Bauchgefühl nach zurecht.
Hakan Horata konnte die Ungenauigkeiten seines Gegners nicht nutzen und nach wechselvollen Verlauf kam es zum Remis in einem Springerendspiel. Nina Beier stand nach der Eröffnung aussichtsreich und hätte ihre Vorteile konservieren können, wenn sie die Chance, dem Gegner einen Doppelbauern auf der c-Linie zu verpassen und danach einen unvertreibaren Springer auf c5 zu plazieren, genutzt hätte. Am Ende mußte sie mit dem Remis zufrieden sein.
Meine Partie wurde durch ein interessantes Figurenopfer meines Gegners geprägt. Statt sich den 3.Bauern zu schnappen wollte er lieber auf Angriff spielen. Ich konnte jedoch den Laden zusammenhalten, meine Figuren ins Spiel (zurück)bringen und nach der Initiative auch die Kontrolle übernehmen, so daß der Sieg am Ende nur eine Frage der Zeit war.
Andrej Vlajic spielte wie im letzten Match Lf8-d6 und gewann später unverdient im Bauernendspiel, nachdem er im Mittelspiel einen Bauern eingeparkte hatte.
Helmut Klee hatte die ungünstige Eröffnungsbehandlung seiner Gegnerin nicht nutzen können und stand nach der Zeitkontrolle und beim Stande von 3:4 vor der heiklen Aufgabe, in einer verschachtelten Stellung mit jeweils D+L+L mit einem Sieg das 4:4 zu retten. Bei knapper Bedenkzeit fand er jedoch keine Mittel und mußte dem Remis zustimmen. Endstand somit 4,5:3,5 für Chaos.